Musik für Violine Solo – Vier Konzertabende mit Nina Osina, Violine
Solitude, ins Deutsche übersetzt, ist die Einsamkeit (ein Lexikon findet gar: Verlassenheit), und das läßt an Melancholie und weltabgewandtes Dasein denken. Zugleich gilt Solitude als Ausdruck und Medium der Souveränität, die von den Niederungen des Täglichen unberührt bleibt. Ein Schloß bei Stuttgart trägt den Namen Solitude, und seine Bewohner, selbst wenn sie zum Personal gehörten, führten wohl kaum ein Dasein in Verlassenheit.
Solitude als unbegleitete musikalische Darbietung, als Solo, gilt als Bravour und Parade, als
Auftritt der Persönlichkeit, sei es des Komponisten, sei es des vortragenden Künstlers. Dabei sind Kompositionen etwa für Violine solo historisch recht jung; zwar finden wir sie erstmals vor allem in
der Barockmusik, wo die Violine als Soloinstrument mittels Doppelgriffen Mehrstimmigkeit erzeugen konnte. Genannt seien die Passacaglia als Abschluß der Sechzehn Rosenkranzsonate
Erst im frühen 20. Jahrhundert kehrt die Komposition für Solo-Instrument wieder auf die Bühne
zurück. Ihre Beliebtheit bei Veranstaltern mag sich, das sei nicht verschwiegen, neben künstlerischen Aspekten auch aus wirtschaftlichen erklären: Ein Solokonzert, wird es nicht grad vom gefragten
und gefeierten Genie geboten, kostet weniger als Trio oder Quartett, von Besetzungen in Kompaniestärke nicht zu reden. Beim Publikum mag sich die Resonanz abgesehen von der Virtuosität und
Sinnlichkeit der Komposition wie der Darbietung auch aus der historischen Situation vor allem nach dem Ersten Weltkrieg erklären, als der Orchestergraben manche zu sehr an den Schützengraben und das
Schicksal der tutti erinnerte und eine Abneigung gegen pompöse Inszenierungen und Einvernahme durch orchestralen Überwältigungsbo
Michael Vorwerk
17.Februar 2017 um 18 Uhr
Werke von Iwan J. Chandoschkin, Eugène Ysaye, Luciano Berio
19.Mai 2017 um 18 Uhr
Werke von Georg Philipp Telemann, Paul Hindemith, Karlheinz Stockhausen
1. Dezember 2017 um 18 Uhr
Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber, Johann Sebastian Bach,
Béla Bartók
9. Februar 2018 um 19 Uhr
Werke von Johann Sebastian Bach, György Kurtág
Eintritt: € 15 / € 10 (ermäßigt für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte)
Ev. Erlöserkirche Harleshausen
Karlshafener Str. 4
34128 Kassel